SA 28. OKT
17:30
UHR
 H e a d   O n  

Australien 1998
Regie
Ana Kokkinos
Buch
Ana Kokkinos, Andrew Bovell + Mira Robertson nach dem Roman „Loaded“ von Christos Tsiolkas
DarstellerInnen
Alex Dimitriades, Paul Capsis, Julian Garner, Elena Mandalis
105 Min.; OmdU
35mm

 

Ari ist neunzehn und Sohn einer griechischen Familie in Melbourne. Er schlägt sich als kleiner Dealer durch, lebt ansonsten zu Hause und vom Geld seines Vaters. Den Erwartungen, sich einen Job sowie eine Frau zu suchen, begegnet er nur aggressiv. Selbst das Verhältnis zu seinem Freund Sean erscheint Ari zu konventionell. Er flüchtet sich in schnellen Sex mit beliebigen Fremden und in diverse Drogen.

Der Film folgt Ari für 24 Stunden. In Schwarzweiß-Rückblenden sieht man Ari bei einer Demonstration stolz auf den Schultern seines Vaters, eines Gegners der griechischen Militärjunta. Wenn der Vater griechische Musik auflegt, spiegelt sich in Aris Gesicht die Trauer um den Verlust jener Kultur, aus der seine Eltern leben und die ihm selbst kaum mehr etwas bedeutet. Zugleich zeigt er sich, uneingestanden, den Traditionen verbunden, wenn er glaubt, die „Ehre“ seiner Schwester, die sich mit einem Libanesen befreundet hat, zu verteidigen. Seine Homosexualität verbirgt er mit aller Kraft vor seiner Familie.

Ana Kokkinos Regiedebüt ist radikal, nicht nur in der Gestaltung seiner Hauptfigur (hervorragend: Alex Dimitriades) und der Darstellung von Sexualität, sondern auch in seiner Sicht auf die australischen Verhältnisse.

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The Same Procedure - Kurzfilmabend

 

SO 29. OKT
15:00
UHR
 R a u s   a u s   Å m å l   

Fucking Åmål
Schweden 1998
Regie + Buch
Lukas Moodysson
Kamera
Ulf Bråntas
DarstellerInnen
Alexandra Dahlström, Rebecca Liljeberg, Erica Carlson, Mathias Rust
89 Min.; dt. Fassung
35mm

 

Ari Agnes ist mit ihren Eltern erst vor eineinhalb Jahren in die Kleinstadt Åmål gezogen und hat Schwierigkeiten, Anschluss zu finden. Dafür ranken sich Gerüchte um die Außenseiterin, dass sie eine Lesbe sei, was sich, wenn man in ihr Tagebuch schaut, auch bestätigt. Die introvertierte Agnes ist verliebt - ausgerechnet in die etwas jüngere Elin, Mittelpunkt der Klasse und jeder Party, die sich gerne selbst als „enfant terrible“ inszeniert.

Tatsächlich kommen sich die beiden nach einer für Agnes sehr schmerzlichen Erfahrung näher.

Lukas Moodyssons Regiedebüt ist ein herzerfrischend authentischer, unendlich zärtlicher, aber auch schmerzlicher Film über die Pubertät, das Coming Out, Anpassungsdruck und Ausbruch aus dem Gruppenzwang. Ein Film über die Liebe zwischen zwei Mädchen. Ohne Sensationslust, ohne Lüsternheiten. Ein kleiner, großer Film.

D 1999
Regie
Petra Biondina Volpe
4 Min. - ohne Dialoge -
35mm
Vorfilm: D e r   K u s s
  Eine Maskenbildnerin ist einer Operndiva beim Ankleiden und Schminken behilflich, ohne auch nur ein einziges Mal mit einem einzigen Blick belohnt zu werden. Doch ein Kuss entschädigt sie für so manches.
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SO 29. OKT
17:30
UHR
 C h r i s s y   

Australien 199
Regie + Buch
Jacqui North
Kamera
Justine Kerrigan, Kathryn Milliss, Jacqui North
52 Min.; OF
16mm

 

Chrissy war die beste Freundin der Regisseurin und die älteste von vier Töchtern einer Familie aus Perth. Mit 17 wurde sie vergewaltigt und musste sich aufgrund der Spätfolgen einer Totaloperation unterziehen. Sie geriet in einen Sog der Selbstzerstörung. Mit 18 Jahren war sie HIV-positiv, ein Umstand, den sie jahrelang vor ihrer Familie verheimlicht hat.

Der Film nimmt seinen Ausgangspunkt, als Chrissy bereits in einem Wohnhaus der Bobby-Goldsmith-Foundation in Sydney, einer Aids-Organisation untergekommen ist und begleitet sie in ihrem letzten Lebensjahr.

Aber es ist vor allem auch ein Film, der davon erzählt, wie eine Familie sich einer solche Geschichte stellt und es ihnen gemeinsam gelingt, sich in dieser Situation liebevoll beizustehen.

SO 29. OKT
18:15
UHR
 M i r a c l e   B a b y  

Deutschland 1998; Regie + Buch
Mona Lenz
42 Min.; dt. OF
16mm

 

Baby? Ja! Auf „natürlichem“ Wege? Niemals!!! Ende der 70er Jahre war Parthenogenese - die männerlose Fortpflanzung - schon einmal eine lesbische Lieblingsutopie. Dass sich die Gentechnik der zwei-eiigen Fortpflanzung nicht so gerne widmet, ist logisch, denn möglicherweise wäre sie das Ende des Patriarchats.

In ihrer äußerst unterhaltsamen „Fakumentary“ schickt die Regisseurin zwei Frauen in das Abenteuer, das erste „Miracle Baby“ der Welt zu bekommen. Dabei wird jeder Schritt der Astrophysikerin Kathrin und der Restauratorin Anette minutiös für die Nachwelt festgehalten: von der „romantischen“ Zeugungsnacht, über die pränatalen Beziehungswirren bis hinein in den Kreißsaal.

Film Plus: Wir haben Mona Lenz, die Regisseurin von Miracle Baby, nach Esslingen eingeladen. Leider konnte sie ihr Kommen bisher noch nicht verbindlich zusagen.

Norwegen 1999, Regie
Frank Mosvold
- 5 Min. - OmeU
35mm
Vorfilm: H o m e  F o r   C h r i s t m a s 
  Ausgerechnet während Mama das Weihnachtsessen zubereitet, beichtet Annie ihr großes Geheimnis.
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SA 28. OKT
17:30
UHR
 B e e f c a k e  

Kanada 1998
Regie + Buch
Thom Fitzgerald
nach dem Buch „Beefcake: The Muscle Magazines of America 1950-1970“ von F. Valentine Hooven III
Kamera
Thomas M. Harting; DarstellerInnen
Daniel MacIvor, Joshua Peace, Jonathan Torrens, Carroll Godsman
93 Min.; OmdU
35mm

 

Der sehr vergnügliche Doku-Spielfilm Beefcake erzählt den Werdegang des Fotografen Bob Mizer, der bis in die Siebziger hinein in Hollywood die „Athletic Model Guild“ betrieb. Seine Fotos von nur mit knappsten „Posing-Beuteln“ bekleideten, muskelbepackten jungen Männern sollten ursprünglich eigentlich eben dieser Casting-Agentur als Bewerbungsunterlagen dienen. Dann stellte sich aber heraus, dass sie in Magazinform („Physique Pictoral“) gewinnbringender an die meist männliche Kundschaft zu verkaufen waren.

Thom Fitzgerald (The Hanging Garden) mischt knallig bunte Spielfilmszenen, Interviews mit Zeitzeugen, Archivmaterial und schwarz-weiße Szenen einer Gerichtsverhandlung.

Die Rahmenhandlung bildet die Geschichte des jungen naiven Neil O’Hara, der aus der kanadischen Provinz mit Träumen von einer Karriere als Filmstar nach Hollywood kam, an Mizers Agentur geriet und in dessen Haus aufgenommen wurde.

Mizers Männeridylle hatte ein vorläufiges Ende, als ein Gerichtsverfahren wegen Betriebs eines Callboy-Rings gegen ihn eingeleitet wurde. Fast wäre dieser Teil von Bob Mizers Biografie gar nicht in den Film eingeflossen, denn Fitzgerald entdeckte erst wenige Tage vor Drehbeginn die Gerichtsprotokolle der Anklage gegen den Anfang der 90er Jahre verstorbenen Fotografen.

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